Ev. Waldfriedhof Rangsdorf

Ein Friedhof ist nicht nur ein Ort der Trauer, der Besinnung und der Stille,

 

sondern auch ein Ort der Begegnung mit alten Bekannten und Nachbarn, der Begegnung mit Traditionen, der Begegnung mit der Geschichte, des Gesprächs, der Natur, des Friedens, der Kultur und für diesen oder jenen Menschen der Begegnung mit Gott.

 

Rundgang

 
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Peter Rosenow

Peter Rosenow, links (© Foto: Privatarchiv Rothen)

Peter Rosenow (geboren 19. März 1937 in Angermünde, gestorben 04. Januar 2017 in Rangsdorf) stellte sich selbst als ehemaliger Rennboot-Weltmeister, Konstrukteur, LKW-Tester, Oldtimer-Spezialist und Flugzeugmotoren-Restaurator vor.

 

Er wuchs in Thorn/Ostpreußen auf. Seine berufliche Laufbahn begann er als Kfz-Schlosser, den Abschluss erlangte er 1954 in Neustrelitz. Kurz darauf arbeitete er ab dem 15. September 1954 als Montageschlosser im Autowerk Ludwigsfelde, wo er an der Entwicklung von Motorrollern, insbesondere dem Modell Pitty, beteiligt war.

 

Seit 1958 lebt Rosenow in Rangsdorf und absolvierte ein Ingenieurstudium für Kraftfahrzeugwesen in Lichtenberg, das er 1963 erfolgreich abschloss. Über drei Jahrzehnte war er im Ludwigsfelder Autowerk tätig, vor allem in der Fahrerhausentwicklung. Dabei sammelte er umfangreiche Auslandserfahrung, vornehmlich in Afrika.

 

Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete sich Rosenow auch dem Motorsport und erzielte beachtliche Erfolge als Motorbootrennfahrer: Von 1961 bis 1975 gewann er drei DDR-Meistertitel, wurde fünfmal Zweiter bei DDR-Meisterschaften und erreichte den dritten Platz bei der Europameisterschaft 1963. Im Jahr 1968 wurde er Europameister in der Klasse OA 250 cm³, im Jahr 1970 sogar Weltmeister. Am 11. April 1965 stellte er einen Weltrekord auf mit einer Geschwindigkeit von 105,34 km/h.

 

Bei der Weltmeisterschaft 1970 in Cajarc gratulierte ihm persönlich der französische Staatspräsident Georges Pompidou. Für seine herausragenden sportlichen Leistungen wurde Rosenow im selben Jahr als Verdienter Meister des Sports ausgezeichnet. Gemeinsam mit Klaus Driefert und Manfred Blumenthal zählt er zu den erfolgreichsten Rennfahrern des Motorsportclubs Ludwigsfelde. Zudem erhielt er am 23. Juli 1970 eine Ehrenplakette der Gemeinde Rangsdorf.

 

1987 wagte Rosenow den Schritt in die Selbstständigkeit: Er spezialisierte sich auf die Fertigung von Kurbelwellen für Trabant und Wartburg und eröffnete eine Werkstatt in der Seebadallee. Drei Jahre später gründete er eine eigene Firma für Oldtimer-Restaurierungen in Rangsdorf und Glienick, die später durch Peter Spillner weitergeführt wurde – heute eines der führenden Unternehmen Deutschlands im Bereich Oldtimerrestaurierung.

 

Peter Rosenow ging 1997 in den Ruhestand, widmete sich aber dem Flugwesen. Mit seinem Schwiegersohn Ralf Gaida restaurierte er 2003 eine verfallene Bücker Bü 181 Bestmann, die 1944 gebaut wurde. Nach sechs Jahren und 3000 Stunden war das Flugzeug flugfähig. Der Roll-out vor dem ehemaligen Aeroclub in Rangsdorf war eine Sensation. Das Flugzeug, „Rangsdorf“ genannt (D-EKYF), ist heute eines von nur zwei fliegenden Exemplaren in Deutschland und bei Luftfahrtveranstaltungen präsent.

 

Stefan Rothen

 

© Foto: Privatarchiv Rothen