Ev. Waldfriedhof Rangsdorf

Ein Friedhof ist nicht nur ein Ort der Trauer, der Besinnung und der Stille,

 

sondern auch ein Ort der Begegnung mit alten Bekannten und Nachbarn, der Begegnung mit Traditionen, der Begegnung mit der Geschichte, des Gesprächs, der Natur, des Friedens, der Kultur und für diesen oder jenen Menschen der Begegnung mit Gott.

 

Rundgang

 
Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild
Bannerbild
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Friedhofsglocke

Friedhofsglocke auf dem Ev. Waldfriedhof in Rangsdorf

„Sie ist vermutlich eine ‚Kriegswaise‘, aus einer katholischen Kirche“, so erinnert sich der ehemalige Friedhofsverwalter Michael Krüger. 

Wie kam diese kleine Glocke mit der Inschrift: ‚Ave Maria Gratia Plena Dominus Tecum / Gegrüßet seist du, Maria voll der Gnade, der Herr ist mit dir‘ auf den Rangsdorfer Waldfriedhof? 

 

Die lange Geschichte begann Anfang der 50er Jahre. Lange nach Kriegsende fehlte auf dem Glockenturm der Rangsdorfer Kirche immer noch die große Glocke. Die Kirchengemeinde stellte beim Konsistorium einen Antrag auf eine Glocke aus dem Bestand übriggebliebener Glocken. Diese heimatlosen Glocken wurden auf einem zentralen "Glockenfriedhof" in Deutschland gelagert. 

 

Nach langer erfolgloser Wartezeit wurde nun 1955/56 eine neue Stahlgussglocke angeschafft. Kurz darauf bekam die Kirchengemeinde ein Schreiben vom Konsistorium, dass nun eine Glocke übrig wäre und man sich schnell entscheiden müsse. Offensichtlich wollte man dieses späte Angebot nicht verlieren. So kam die kleine Glocke per Bahn über Düsseldorf nach Rangsdorf. 

 

 

Friedhofsglocke auf dem Ev. Waldfriedhof in Rangsdorf

Sie war aber oben, wo der Klöppel eingehängt ist, beschädigt. Die zu Kriegszwecken abgabepflichtigen Glocken mussten stahlfrei abgeliefert werden. Also ließ man sie in der Regel vom Turm fallen. Da der Klöppel meist unten herausragt, kommt er zuerst auf und zerschlägt die Bronze oben. Die gelieferte Glocke war aus diesem Grunde nicht sofort verwendbar. Der Gemeindekirchenrat entschied, die kleine Glocke im Keller der Friedhofskapelle aufzubewahren, evtl. mit dem Gedanken, sie später auf dem Friedhof zu installieren.  Der damalige Friedhofsverwalter Michael Krüger erinnert sich: „Die Glocke stand auch 1978 noch dort, als ich meinen Dienst antrat. Pfarrer Peter Schrimpf ließ sie 1987 durch die Glockengießerei Apolda reparieren, den Glockenstuhl montieren und die Glocke installieren.

1. Entwurf Glockenstuhl Rangsdorf von Ronald Paris, 1987
1. Entwurf Glockenanker Rangsdorf von Ronald Paris, 1987

Die erste Idee eines Glockenstuhls entwarf der Rangsdorfer Maler und Grafiker Ronald Paris ( * 1933 in Sondershausen -  2021 in Rangsdorf). Der Glockenstuhl wurde in Anlehnung seiner Idee errichtet. Diese Bleistiftskizzen fanden sich im Original im Archiv der Kirchengemeinde.

 

Über den Künstler Ronald Paris informieren Sie sich bitte hier.