Ev. Waldfriedhof Rangsdorf

Ein Friedhof ist nicht nur ein Ort der Trauer, der Besinnung und der Stille,

 

sondern auch ein Ort der Begegnung mit alten Bekannten und Nachbarn, der Begegnung mit Traditionen, der Begegnung mit der Geschichte, des Gesprächs, der Natur, des Friedens, der Kultur und für diesen oder jenen Menschen der Begegnung mit Gott.

 

Rundgang

 
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Ursula Wendorff-Weidt

Ursula Wendorff-Weidt

Die Malerin und Graphikerin Ursula Wendorff-Weidt (26.08.1919 - 23.09.2000) erhielt ihren ersten Zeichenunterricht bei Otto Nagel, einem der wichtigsten proletarisch-revolutionären Künstler. An der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee waren ihre Lehrer Eva Schwimmer, Werner Klemke und Ernst Vogenauer. Von 1958 bis zu ihrem Tod lebte sie in Rangsdorf zusammen mit ihrem Mann, dem Tänzer und Choreographen Jean Weidt. Sie gehörte zu den bedeutendsten Buchillustratoren der DDR, illustrierte Weltliteratur (Balzac, Maupassant, Gogol, Lermontow, Turgeniew, Gorki, Brecht) und die Romane von Theodor Fontane. Zu finden sind ihre Illustrationen auch in vielen Kinder- und Schulbüchern. Freie druckgraphische Arbeiten (Radierungen, Holzstiche, Lithografien) entstanden parallel. Mitte der 1970er Jahre entdeckte sie mit der  Hinwendung zur Aquarellmalerei die märkische Landschaft, Fischland und den Darß. Ein Schwerpunkt ihres künstlerischen Interesses war dem Tanz gewidmet. Viele der Zeichnungen entstanden, weil der Zugang zum Ballettsaal an der Komischen Oper Ort des Wirkens von Jean Weidt war. Das Wohnhaus in der Puschkinstraße 15, in dem die Söhne Michael und Andreas aufwuchsen, war ein von der Kunst geprägtes offenes Haus. Ebenso anregende wie unterschiedliche künstlerische Temperamente gingen hier ein und aus. Auch die beiden Solotänzer von der Komischen Oper, Tom Schilling und Jack Theiss, waren häufig zu Gast. Zusammen mit Jean Weidt gehörte sie in Rangsdorf zu einem Kreis von Künstlern und Schriftstellern, der sich traf, sich austauschte und das kulturelle Leben im Ort in den 1960er und 1970er Jahren beeinflusste. Die Bildhauerin Lieselotte Dankworth war dabei, der Maler Hermann Hensel, die Schriftstellerin Eva Lippold, der Bildhauer und Kunstwissenschaftler Cay Brockdorff, der Schriftsteller Erich Rackwitz sowie die Tänzerin Irene Rackwitz. Seit Gründung der GEDOK (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e.V.) war sie als Mitglied dem brandenburgischen Landesverband bis zu ihrem Tod eng verbunden.      

Dr. Gerlinde Förster.